„Irre Szenen
einer Jagdsaison“
Kurze Röcke und lange Stiefel - der Traum
eines jeden Mannes. Doch es gibt auch noch andere Stiefel die wir wirklich
gerne haben. Sie sind ca. 30cm groß und es passen 2 Liter rein! Damit ist
die Stiefeljagd eröffnet...
„Da ist das Ding!“ – Mannschaftsführer und Geburtstagskind Hengen nahm den
Pott entgegen und die Kiste Bier die wir aufgrund unserer zahlreichen
Buden (Danke, ich weiß, ich hab keine beigesteuert!!) auch noch beim
VG-Turnier mal wieder als Sieger abstaubten.
Der Anfang vom Ende...
Wir schreiben ca. 23.00 Uhr MEZ (normalerweise ist Zorro hier schon 2
Stunden geplatzt!) Die siegreiche SG stand mit einigen Fans und einigen
beim Versuch den Pott zu holen mal wieder (mit einem Lächeln registriert)
zum Scheitern verurteilten anderen Mannschaften im Foyer der Turnhalle zu
Adenau und begoss sich mit zahlreichen grünen Steinen. Doch was konnte
dieser elitären Runde noch passieren an diesem Abend. Klar war der
Auftrag:
Gasthaus Keuler – Insul! Kurz abgezählt wer noch alles mitfährt und dann
die Autos besetzt. „Marc, hol schon mal den Wagen!“
Einen gemütlichen Umtrunk beim Eugen „Butch“ Keuler, nicht mehr! Ein
kurzer Auftritt bei dem die Jagd auf Stiefel losging. 16 (!!) Stiefel
wurden eingefangen und ohne Rücksicht auf irgendwelche
Wildlederdemonstranten oder Stiefelschutzvereine oder die wilden Anrufe
des Tierschutzverein „Volle Sau“. Acki hatte einen Gast kurzerhand in den
Schwitzkasten genommen als zeitgleich Popman mit einem anderen Gast aus
Insul das Tanzbein schwang. Diese Leichtfüßigkeit... noch leicht vermisst
einige Stunden zuvor beim Hallenkick. Teichmann wurde noch aus Acht
eingeflogen um der eh schon hochbesetzten Runde den letzten Schliff und
einen gewissen „Herresbach-Touch“ zu geben. Auch Ahrtal war gut vertreten:
Eggart, Schmitten, Charly, Svenja (die sich später bereit erklärte die
ganzen Bierdeckel noch aufzukehren! Danke an dieser Stelle! „Svenja ist
die geilste Sau der Welt, Sau der Welt, Sau der Weeeeeeelt“ - Obwohl
eigentlich vorgesehen war: „Schneider kehrt, Schneider kehrt, Schneider
kehrt...“), Leuer, Armin - um die wichtigsten Vertreter zu nennen... So
konnte auch aus vollem Halse „Herresbach – Hurensöhne“ angeklungen werden.
16 Stiefel später begann man aufzubrechen... keine Skandale, keine
Scherben... noch!
Eggart kam plötzlich die blendende Idee bei ihm daheim noch einen kleinen
Happen einzunehmen. Mit 15 Mann im Schlepptau zogen wir also los: Eggart
(„Ich weiß auch, dass man Fernseher mit -V- schreibt!“), Schmitten,
Charly, Svenni, Armin, Katze, Knolle, Dede, Hengen, Gördi, Teichmann,
Pascal, Popman, Yvonne, Leibi und ich (sagt der Depp)...
„Schöner, langer, glatter Weg!“ – mehr sagte Knolle nicht (allerdings das
ca. 37 mal), als er total begeistert die Straße entlang schlidderte...
freudestrahlend wie ein Kind, das mit dem Trömmelchen um den
Weihnachtsbaum rennt. Armins Opa begrüßte uns noch an seiner Haustür in
moderner Feinripp-Unterwäsche... wollte wohl sehen, wer da seine Mülltonne
umgeschmissen hatte... ähm... *tapp tapp tapp* *brumm brumm* ...keine
Absicht, echt nicht!!
Hengen
kam dann auf die glorreiche Idee einfach mal so frontal gegen eine Hecke
zu laufen.... pff... lächerlich... is doch Kindergarten. Also setzte ich
zum Fossbury-Flop an... und schwups: drüber. So geht das!! Ok... meine
Hose is leicht „Grass-dipped“ aber das beunruhigt mich nicht weiter, bei
dem Gedanken, was hinter dieser Hecke sonst noch hätte warten können... –
vielleicht lauerten wildgewordene Dobermänner oder eine sexbesessene
Nymphomanin (hm ...darf ich noch mal springen?) oder gar eine Horde
kleiner Horsts (ok, der is für Insider)... – aber nein! Alles nicht so
schlimm, war nur en Rasen... - Nachmessungen ergaben im Übrigen 1,50m
Sprunghöhe... grob geschätzt.
Etwas erstaunt war Eggarts Mutter schon, als sie 15 Personen einfach mit
einem netten und versoffenen „Morjen“ in ihre Küche stapfen sah die
innerhalb der nächsten viertel Stunde absolut alles essbare vernichtet
hatten. Katze begnügte sich mit einem halben Meter Fleischwurst, nachdem
Hengen ihm sein liebevoll gebautes „Frikadellen-Ketchup-Toast“
weggeschlungen hatte. Dede steckte sich noch ein paar Mini-Bananen ein und
schon war der Besuch wieder weg. Knolle und ich fanden zu unserer
Erheiterung noch eine Packung Luftballons und einige merkwürdig aussehende
Pappscheiben in der Küche... etwa in der Art wie man sie von
unfreundlichen Einkauftanten mit Zöpfen an einer kameraüberwachten
Kaufhauskasse bekommt... „Nein Knolle, die Luftballons platzen nicht, wenn
du die auf die heisse Herdplatte schmeisst!“ ...na ja, werden schon nicht
gebraucht, mitholen! Tontaubenschiessen! Was sonst... Luftballons
aufgeblasen und unter den Arm geklemmt als Schusssimulation. Knolle
schmeißt die Pappscheiben-ähnlichen Tontauben in die Luft – mit den
Fingern angelegt – Luftballon – Treffer!!! Riesenjubel mitten in Insul...
Ohja, langsam wurde es hell!
Gut „daheim“ beim Hengen angekommen, hatten wir uns mittlerweile von den
Ahrtalern verabschiedet. Bis ich Knolle zum Hengen geschoben hatte
(„Schöner, langer, glatter Weg!“), hatte Katze schon gekocht. Serbische
Bohnensuppe. Popman versuchte 8 Kilo Hähnchen in 50 ml Wasser zu kochen
nachdem er zuvor durch ständiges Entleeren seines Mageninhaltes glänzte.
Zuerst folgender Satz als Warnung: „Guck mal Hengen was ich kann!“ – schon
ergoss sich ein Würstchen-Bier-Gemisch in undefinierbarer Form aus
flüssig-festem Brei über Hengens Motorhaube. Das Klo musste dann
schließlich auch noch dran glauben... aber Yvonne hats ja wieder schön
sauber gemacht... zumindest das Klo. Nach dem Essen fand dann jeder seinen
Platz. Knolle nahm gemütlich auf dem Schweinefell vor Hengens Kamin Platz,
Pascal und Teichmann bevorzugten die Couchs. Hengen, Dede, Yvonne und
Popman teilten sich das große Bett... Dede telefonierte noch ca. eine
Stunde mit irgendeiner Perle die den Hengen als „Arschloch“ bezeichnete
und schaffte somit erfolgreich uns vom Schlafen abzuhalten. Doch das fiel
aufgrund irgendwelcher nicht zu kontrollierender Attacken von Popman auf
Yvonne und den Bettkasten eh schwer. Leibi, Gördi und ich nahmen im oberen
Bett Platz.
Gördi in ständiger Begleitung des Pokals, den er seit dem Foyer nicht
einmal aus der Hand gegeben hatte. Einer fehlt... achja, Katze – der
begann mit dem Spüldienst und brachte die Küche mal wieder auf Vordermann
– um 6 Uhr!
Letzterer glänzt auch als einer der Protagonisten im Folgenden: Nachdem
Gördi kurz aufgestanden war, Dede sich in der Zeit ins obere Bett zwängte
und Hengen sich entschied Gördis Jeans als Kopfkissen zu benutzen, fand
Mr. Burns keinen Pennplatz mehr... („Da geht man einmal kurz pissen!“). Da
Katze eh grad fertig war mit dem Spülen, entschieden sich beide dazu,
einfach die Heimreise anzutreten... nein nicht beide, sie waren ja zu
dritt - der Pokal – hatte ich doch fast vergessen. Doch als Hengen wie
eine Wildkatze fauchte, als Gördes seine Hose wiederhaben wollte, rief
Gördi lieber Armin Keuler an. „Hey Armin, ich brauch ne Hose! Katze kommt
die gleich holen!“ – Gesagt, getan! Also zogen Gördi (in
Nordic-Walking-Hose und Strickjacke vom Keuler und mit seinem Pokal unter
dem Arm) und Katze los. Zu Fuß gen Dümpelfeld. Ich kann mir gar nicht die
bescheuerten Gesichter der Autofahrer vorstellen, die dieses Traumpaar
sahen...
Dümpelfeld war auch schnell erreicht... nur leider zwei Minuten zu spät.
Man sah den Bus noch leicht rauchend um die Kurve Ausgang-Dümpelfeld
biegen... na ja, der nächste fährt ja schon in einer Stunde!! Ein Glück,
dass gerade in diesem Moment die Bäckerei ihre Pforten öffnete. Die gute
Dame hatte gerade einmal die Tür auf als Katze bereits seinen Wunsch nach
einem Kakao äußerte. Gördi hat bestimmt zwei bestellt...
Langsam aber sicher leerte sich das Haus vom Hengen gegen elf. Teichmann
rannte bereits mit Eggart durch halb Insul, weil er bemerkte, dass seine
Jacke samt Schlüssel verschollen war. Kirstens Steff hatte auch eine
falsche Jacke, aber nicht Teichmanns. Dennoch: Jackentausch... so hatte
Kirsten zwar seine Jacke wieder, aber Teichmann war immer noch ohne
Schlüssel. Nachdem er sich nicht weiter dieser Tatsache annahm und die
Suche nicht fortsetzte, wurde die Situation etwas verschärft, als der
Nachbar damit drohte die Karre abzuschleppen... passiert schon mal lieber
Teichmann, wenn man genau vor der Hofeinfahrt parkt. Aber Teichmann klärte
dieses Problem innerhalb weniger Minuten über ein Telefongespräch mit der
8-jährigen Tochter. Gördi entschloss sich, Teichmann nach Acht zu fahren
um den Autoersatzschlüssel zu holen. Es klingelte... war es Teichmanns
Jacke? Irrte sie seit gestern Abend vielleicht völlig allein durch Insul –
gestört – verzweifelt – ohne eine Ahnung wo sie war... ohne Essen, ohne
wärmende Mütze... machte sie sich schon Gedanken über ein mögliches
Ende... ein Schlafen unter Brücken... zwischen gebrauchten Damenbinden
oder gar im Schulter-Asylantenheim?! Steht sie nun völlig verfroren vor
der Türe? Nein, es waren nur Eggart und Schmitten. Nachdem Teichmann und
Gördi von Acht wieder Richtung Insul gerade die Ex (hab ich EX gehört??)
runterfuhren, rief Öhm beim Hengen an:
„Ich hab hier en Jack, die is aber net mir hat ming Frau jesacht!“....
Die
Ausdünstungen dieses Tages schufen bereits eine eigene Zimmer-Biosphäre
in der sich jeder Puma wohlgefühlt hätte. Relaxt zurückgelehnt – MTV –
Kaffee! MTV-Love-Match! Per sms kann man hier testen, wie hoch die Liebe
zwischen den zwei angegebenen Namen
wirklich ist… eine blöde Random-Funktion wohl, die irgendeine Prozentzahl
ausspuckt… doch interessant: Die Namen und die Prozentzahl werden mit
einem zusätzlichen Kommentar bei MTV
während den Videos angezeigt… *Hengen anguck* *fettes Grinsen* - sms -
MATCH HENGEN RECHTEHAND. – soll heissen:
Test der Liebe zwischen Hengen und seiner Fauste Gretchen. Zurück bekam
ich eine sms (im O-Ton): „Match 19%: Ihr seit nicht für einander
geschaffen. Hengen liebt auch andere. In einem Fußballspiel gibt’s mehr
Romantik!“
Aber Fußball gespielt hatten wir ja vorher schon...
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