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  Eintrag vom 29.12.04

 

„Irre Szenen

einer Jagdsaison“

 

Kurze Röcke und lange Stiefel - der Traum eines jeden Mannes. Doch es gibt auch noch andere Stiefel die wir wirklich gerne haben. Sie sind ca. 30cm groß und es passen 2 Liter rein! Damit ist die Stiefeljagd eröffnet...
„Da ist das Ding!“ – Mannschaftsführer und Geburtstagskind Hengen nahm den Pott entgegen und die Kiste Bier die wir aufgrund unserer zahlreichen Buden (Danke, ich weiß, ich hab keine beigesteuert!!) auch noch beim

VG-Turnier mal wieder als Sieger abstaubten. Der Anfang vom Ende...
Wir schreiben ca. 23.00 Uhr MEZ (normalerweise ist Zorro hier schon 2 Stunden geplatzt!) Die siegreiche SG stand mit einigen Fans und einigen beim Versuch den Pott zu holen mal wieder (mit einem Lächeln registriert) zum Scheitern verurteilten anderen Mannschaften im Foyer der Turnhalle zu Adenau und begoss sich mit zahlreichen grünen Steinen. Doch was konnte dieser elitären Runde noch passieren an diesem Abend. Klar war der Auftrag: Gasthaus Keuler – Insul! Kurz abgezählt wer noch alles mitfährt und dann die Autos besetzt. „Marc, hol schon mal den Wagen!“
Einen gemütlichen Umtrunk beim Eugen „Butch“ Keuler, nicht mehr! Ein kurzer Auftritt bei dem die Jagd auf Stiefel losging. 16 (!!) Stiefel wurden eingefangen und ohne Rücksicht auf irgendwelche Wildlederdemonstranten oder Stiefelschutzvereine oder die wilden Anrufe des Tierschutzverein „Volle Sau“. Acki hatte einen Gast kurzerhand in den Schwitzkasten genommen als zeitgleich Popman mit einem anderen Gast aus Insul das Tanzbein schwang. Diese Leichtfüßigkeit... noch leicht vermisst einige Stunden zuvor beim Hallenkick. Teichmann wurde noch aus Acht eingeflogen um der eh schon hochbesetzten Runde den letzten Schliff und einen gewissen „Herresbach-Touch“ zu geben. Auch Ahrtal war gut vertreten: Eggart, Schmitten, Charly, Svenja (die sich später bereit erklärte die ganzen Bierdeckel noch aufzukehren! Danke an dieser Stelle! „Svenja ist die geilste Sau der Welt, Sau der Welt, Sau der Weeeeeeelt“ - Obwohl eigentlich vorgesehen war: „Schneider kehrt, Schneider kehrt, Schneider kehrt...“), Leuer, Armin - um die wichtigsten Vertreter zu nennen... So konnte auch aus vollem Halse „Herresbach – Hurensöhne“ angeklungen werden.
16 Stiefel später begann man aufzubrechen... keine Skandale, keine Scherben... noch!
Eggart kam plötzlich die blendende Idee bei ihm daheim noch einen kleinen Happen einzunehmen. Mit 15 Mann im Schlepptau zogen wir also los: Eggart („Ich weiß auch, dass man Fernseher mit -V- schreibt!“), Schmitten, Charly, Svenni, Armin, Katze, Knolle, Dede, Hengen, Gördi, Teichmann, Pascal, Popman, Yvonne, Leibi und ich (sagt der Depp)...
„Schöner, langer, glatter Weg!“ – mehr sagte Knolle nicht (allerdings das ca. 37 mal), als er total begeistert die Straße entlang schlidderte... freudestrahlend wie ein Kind, das mit dem Trömmelchen um den Weihnachtsbaum rennt. Armins Opa begrüßte uns noch an seiner Haustür in moderner Feinripp-Unterwäsche... wollte wohl sehen, wer da seine Mülltonne umgeschmissen hatte... ähm... *tapp tapp tapp* *brumm brumm* ...keine Absicht, echt nicht!!
Hengen kam dann auf die glorreiche Idee einfach mal so frontal gegen eine Hecke zu laufen.... pff... lächerlich... is doch Kindergarten. Also setzte ich zum Fossbury-Flop an... und schwups: drüber. So geht das!! Ok... meine Hose is leicht „Grass-dipped“ aber das beunruhigt mich nicht weiter, bei dem Gedanken, was hinter dieser Hecke sonst noch hätte warten können... – vielleicht lauerten wildgewordene Dobermänner oder eine sexbesessene Nymphomanin (hm ...darf ich noch mal springen?) oder gar eine Horde kleiner Horsts (ok, der is für Insider)... – aber nein! Alles nicht so schlimm, war nur en Rasen... - Nachmessungen ergaben im Übrigen 1,50m Sprunghöhe... grob geschätzt.
Etwas erstaunt war Eggarts Mutter schon, als sie 15 Personen einfach mit einem netten und versoffenen „Morjen“ in ihre Küche stapfen sah die innerhalb der nächsten viertel Stunde absolut alles essbare vernichtet hatten. Katze begnügte sich mit einem halben Meter Fleischwurst, nachdem Hengen ihm sein liebevoll gebautes „Frikadellen-Ketchup-Toast“ weggeschlungen hatte. Dede steckte sich noch ein paar Mini-Bananen ein und schon war der Besuch wieder weg. Knolle und ich fanden zu unserer Erheiterung noch eine Packung Luftballons und einige merkwürdig aussehende Pappscheiben in der Küche... etwa in der Art wie man sie von unfreundlichen Einkauftanten mit Zöpfen an einer kameraüberwachten Kaufhauskasse bekommt... „Nein Knolle, die Luftballons platzen nicht, wenn du die auf die heisse Herdplatte schmeisst!“ ...na ja, werden schon nicht gebraucht, mitholen! Tontaubenschiessen! Was sonst... Luftballons aufgeblasen und unter den Arm geklemmt als Schusssimulation. Knolle schmeißt die Pappscheiben-ähnlichen Tontauben in die Luft – mit den Fingern angelegt – Luftballon – Treffer!!! Riesenjubel mitten in Insul...
Ohja, langsam wurde es hell!
Gut „daheim“ beim Hengen angekommen, hatten wir uns mittlerweile von den Ahrtalern verabschiedet. Bis ich Knolle zum Hengen geschoben hatte („Schöner, langer, glatter Weg!“), hatte Katze schon gekocht. Serbische Bohnensuppe. Popman versuchte 8 Kilo Hähnchen in 50 ml Wasser zu kochen nachdem er zuvor durch ständiges Entleeren seines Mageninhaltes glänzte. Zuerst folgender Satz als Warnung: „Guck mal Hengen was ich kann!“ – schon ergoss sich ein Würstchen-Bier-Gemisch in undefinierbarer Form aus flüssig-festem Brei über Hengens Motorhaube. Das Klo musste dann schließlich auch noch dran glauben... aber Yvonne hats ja wieder schön sauber gemacht... zumindest das Klo. Nach dem Essen fand dann jeder seinen Platz. Knolle nahm gemütlich auf dem Schweinefell vor Hengens Kamin Platz, Pascal und Teichmann bevorzugten die Couchs. Hengen, Dede, Yvonne und Popman teilten sich das große Bett... Dede telefonierte noch ca. eine Stunde mit irgendeiner Perle die den Hengen als „Arschloch“ bezeichnete und schaffte somit erfolgreich uns vom Schlafen abzuhalten. Doch das fiel aufgrund irgendwelcher nicht zu kontrollierender Attacken von Popman auf Yvonne und den Bettkasten eh schwer. Leibi, Gördi und ich nahmen im oberen Bett Platz. Gördi in ständiger Begleitung des Pokals, den er seit dem Foyer nicht einmal aus der Hand gegeben hatte. Einer fehlt... achja, Katze – der begann mit dem Spüldienst und brachte die Küche mal wieder auf Vordermann – um 6 Uhr!
Letzterer glänzt auch als einer der Protagonisten im Folgenden: Nachdem Gördi kurz aufgestanden war, Dede sich in der Zeit ins obere Bett zwängte und Hengen sich entschied Gördis Jeans als Kopfkissen zu benutzen, fand Mr. Burns keinen Pennplatz mehr... („Da geht man einmal kurz pissen!“). Da Katze eh grad fertig war mit dem Spülen, entschieden sich beide dazu, einfach die Heimreise anzutreten... nein nicht beide, sie waren ja zu dritt - der Pokal – hatte ich doch fast vergessen. Doch als Hengen wie eine Wildkatze fauchte, als Gördes seine Hose wiederhaben wollte, rief Gördi lieber Armin Keuler an. „Hey Armin, ich brauch ne Hose! Katze kommt die gleich holen!“ – Gesagt, getan! Also zogen Gördi (in Nordic-Walking-Hose und Strickjacke vom Keuler und mit seinem Pokal unter dem Arm) und Katze los. Zu Fuß gen Dümpelfeld. Ich kann mir gar nicht die bescheuerten Gesichter der Autofahrer vorstellen, die dieses Traumpaar sahen...
Dümpelfeld war auch schnell erreicht... nur leider zwei Minuten zu spät. Man sah den Bus noch leicht rauchend um die Kurve Ausgang-Dümpelfeld biegen... na ja, der nächste fährt ja schon in einer Stunde!! Ein Glück, dass gerade in diesem Moment die Bäckerei ihre Pforten öffnete. Die gute Dame hatte gerade einmal die Tür auf als Katze bereits seinen Wunsch nach einem Kakao äußerte. Gördi hat bestimmt zwei bestellt...
Langsam aber sicher leerte sich das Haus vom Hengen gegen elf. Teichmann rannte bereits mit Eggart durch halb Insul, weil er bemerkte, dass seine Jacke samt Schlüssel verschollen war. Kirstens Steff hatte auch eine falsche Jacke, aber nicht Teichmanns. Dennoch: Jackentausch... so hatte Kirsten zwar seine Jacke wieder, aber Teichmann war immer noch ohne Schlüssel. Nachdem er sich nicht weiter dieser Tatsache annahm und die Suche nicht fortsetzte, wurde die Situation etwas verschärft, als der Nachbar damit drohte die Karre abzuschleppen... passiert schon mal lieber Teichmann, wenn man genau vor der Hofeinfahrt parkt. Aber Teichmann klärte dieses Problem innerhalb weniger Minuten über ein Telefongespräch mit der 8-jährigen Tochter. Gördi entschloss sich, Teichmann nach Acht zu fahren um den Autoersatzschlüssel zu holen. Es klingelte... war es Teichmanns Jacke? Irrte sie seit gestern Abend vielleicht völlig allein durch Insul – gestört – verzweifelt – ohne eine Ahnung wo sie war... ohne Essen, ohne wärmende Mütze... machte sie sich schon Gedanken über ein mögliches Ende... ein Schlafen unter Brücken... zwischen gebrauchten Damenbinden oder gar im Schulter-Asylantenheim?! Steht sie nun völlig verfroren vor der Türe? Nein, es waren nur Eggart und Schmitten. Nachdem Teichmann und Gördi von Acht wieder Richtung Insul gerade die Ex (hab ich EX gehört??) runterfuhren, rief Öhm beim Hengen
an: „Ich hab hier en Jack, die is aber net mir hat ming Frau jesacht!“....
Die Ausdünstungen dieses Tages schufen bereits eine eigene Zimmer-Biosphäre in der sich jeder Puma wohlgefühlt hätte. Relaxt zurückgelehnt – MTV – Kaffee! MTV-Love-Match! Per sms kann man hier testen, wie hoch die Liebe zwischen den zwei angegebenen Namen wirklich ist… eine blöde Random-Funktion wohl, die irgendeine Prozentzahl ausspuckt… doch interessant: Die Namen und die Prozentzahl werden mit einem zusätzlichen Kommentar bei MTV während den Videos angezeigt… *Hengen anguck* *fettes Grinsen* - sms -
MATCH HEN
GEN RECHTEHAND. – soll heissen: Test der Liebe zwischen Hengen und seiner Fauste Gretchen. Zurück bekam ich eine sms (im O-Ton): „Match 19%: Ihr seit nicht für einander geschaffen. Hengen liebt auch andere. In einem Fußballspiel gibt’s mehr Romantik!“
Aber Fußball gespielt hatten wir ja vorher schon...

 

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